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Star Walk auf dem Campus Rütli

ein „Kunst am Bau“-Projekt des Künstlers Jörg Lange mit Kindern und Jugendlichen

Angelehnt an den berühmten „Walk of Fame“ in Los Angeles gibt es auf dem Campus Rütli einen „Star Walk“. 20 achtzackige, goldfarbene Bronzesterne verteilen sich, in den Boden eingelassen, auf dem Campusgelände. Jeder Stern zeichnet eine fiktive oder reale Persönlichkeit, eine Gruppe oder eine Institution und ihr nachhaltiges Wirken für das Gemeinwesen aus.

Über den Inhalt und die Gestaltung der ersten fünf Sterne entschied der Künstler Jörg Lange. Für die weiteren 15 Sterne konnten Kinder und Jugendliche, Anwohner:innen und Mitarbeitende des Campus Vorschläge einreichen.

In zwei Jurysitzungen wurden dann 15 Stars ausgewählt. Die Jury setzte sich aus verschiedenen Akteur:innen des Campus zusammen, wobei die Mehrheit Kinder und Jugendliche bildeten. Anschließend entwarfen Jörg Lange und Schüler:innen die Skizzen für die Bronzesterne gemeinsam im Kunstunterricht an der Gemeinschaftsschule.

Die Sterne wurden zwischen 2020 und 2024 in vier Phasen auf dem Campus Rütli verlegt. Nachdem 2024 alle Sterne verlegt waren, beschäftigte sich die Klasse 7.3 im Frühjahr 2024 mit ihrer Lehrerin Ute Harzbecker mit den Personen, Gruppen und Einrichtungen auf den Sternen. Die folgenden Texte geben die Informationen wieder, die die Schüler:innen zu den verschiedenen Stars des Star Walk aufschrieben.

Wer sind die Stars des Star Walk auf dem Campus Rütli?

Manal Al-Sharif

Manal Al-Sharif wurde am 25. April 1979 in Mekka in Saudi-Arabien geboren.

Sie studierte Informatik und ist IT-Beraterin. Sie ist für die „Woman2Drive“-Kampagne bekannt, mit der sie erreicht hat, dass Frauen in Saudi-Arabien das Recht haben, Autofahren zu lernen und jetzt auch Auto fahren können.
Aufgrund ihres Engagements in der „Woman2Drive“-Kampagne kam Manal Al-Sharif in Saudi-Arabien auch ins Gefängnis. Nach ihrer Freilassung erhielt sie Morddrohungen und musste Saudi-Arabien verlassen. Sie lebt jetzt in Australien.

Manal Al-Sharif ist eine berühmte Frauenrechtlerin.

Anton Wilhelm Amo

Geboren: 1703 Axim, Ghana; gestorben: unbekannt

Studium: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Er war der erste Philosoph afrikanischer Herkunft in Deutschland. Er wurde als Sklave nach Deutschland gebracht, hat zwei Bücher geschrieben und war der erste Philosoph in Europa, der sich mit den Themen Rassismus, Freiheit und Identität beschäftigte. Er sprach vier Sprachen und hatte einen Doktortitel.

Er kehrte 1753 nach Westafrika zurück, aber es ist unbekannt, wie alt er geworden ist. Auf seinem Grabstein steht das Jahr 1784.

 

Julien Bam

Name: Julien Zheng Zheng Kho Budorovits

Abonnenten/Follower: auf YouTube circa 6 Millionen, auf TikTiok circa 2 Millionen

Geburtsort: Aachen, Deutschland

Geburtstag: 23. November 1988

Beruf: YouTuber, Musiker, Twitchstreamer, Podcaster usw.

Sprachen: Deutsch, Englisch, Mandarin

 

 

Georges de Mestral

Georges de Mestral lebte von 1907 bis 1990. Er war ein Schweizer Ingenieur. Georges de Mestral ist bekannt, weil er den Klettverschluss erfunden hat. Bei einem Spaziergang entdeckte er die Haftung der Klette an seiner Kleidung. Dies brachte ihn auf die Idee, den Klettverschluss zu erfinden.

 

George Floyd

George Floyd ist am 14. Oktober 1973 geboren und wurde am 25. Mai 2020 von einem weißen Polizisten während einer Festnahme in Minneapolis ermordet. Der Polizist hatte sein Knie auf das Gesicht von George Floyd gedrückt, er hat gesagt, dass er keine Luft bekommt. Doch der Polizist hat nicht auf ihn gehört und so ist George Floyd gestorben. Der Polizist kam ins Gefängnis. Die Familie von George Floyd bekam 27 Millionen US-Dollar Entschädigung.

Nach dem Tod von George Floyd gab es in den USA und in vielen anderen Ländern Demonstrationen gegen Rassismus und gegen Polizeigewalt und für die Rechte schwarzer Menschen. Diese Demonstrationen hatten als gemeinsame Botschaft „Black Lives Matter“.

 

Janusz Korczak

Janusz Korczak war ein polnischer Kinderarzt sowie Kinderbuchautor und Pädagoge. Geboren ist er am 22. Juli 1878 und gestorben am 7. August 1942.

Janusz Korczak hat in einem jüdischen Waisenhaus gearbeitet. Er hat sich für die Kinder eingesetzt. Er begleitete die Kinder bei der Deportation durch die deutschen Besatzer in das Vernichtungslager Treblinka. Das bedeutete auch für ihn den Tod, er starb im Vernichtungslager.

Er hat all das nur für die Kinder gemacht. Darum ist er eine Legende.

 

Laika

Laika war ein Mischlingshund, der dem sowjetischen Raumfahrtprogramm gehörte. Sie lebte von 1954 bis 1957 und flog an Bord der Raumsonde Sputnik am 3. November 1957 ins Weltall. Bei diesem Flug starb Laika, vermutlich an Überhitzung und Stress.

 

Astrid Lindgren

Astrid Lindgren wurde am 14. November 1907 geboren und ist am 28. Januar 2002 gestorben. Sie hat 34 Bücher und 41 Bilderbücher geschrieben und gehört zu den bekanntesten Kinder- und Jugendbuchautoren der Welt.

Ihre Bücher sind in 106 verschiedene Sprachen übersetzt, damit gehört ihr Werk zu den meist übersetzten Büchern der Welt. In Deutschland ist sie mit einer Gesamtauflage von über 20 Millionen Büchern so bekannt wie kein anderer Kinder- und Jugendbuchautor. Kinderbücher von ihr sind zum Beispiel: Pippi Langstrumpf, Michel aus Lönneberga, Ronja Räubertochter.

Astrid Lindgren hatte viele schöne Erinnerungen an ihre Kindheit und die Zeit mit ihrer Familie. Sie erhielt viele Auszeichnungen in ihrem Leben, zum Beispiel 1965 den Schwedischen Staatspreis für Literatur und 1971 die Große Goldmedaille der Schwedischen Akademie für ihr Gesamtwerk.

 

Nelson Mandela

Nelson Mandela ist am 18. Juli 1918 auf die Welt gekommen und am 5. Dezember 2013 leider gestorben. Er war der erste schwarze Präsident Südafrikas.

Er setzte sich gegen Unterdrückung, Rassentrennung und soziale Ungerechtigkeit ein. Für sein Engagement war er über 20 Jahre als politischer Häftling im Gefängnis. Für viele Menschen weltweit war er ein politisches Vorbild, 1993 bekam er den Friedensnobelpreis verliehen.

 

Manege

Die Manege ist die Jugendfreizeiteinrichtung auf dem Campus Rütli.

 

Maryam Mirzakhani

Maryam Mirzakhani wurde am 12. Mai 1977 im Iran geboren und ist am 14. Juli 2017 in den USA gestorben. Maryam Mirzakhani war eine iranische Mathematikerin, seit 2008 war sie Professorin an der Stanford University in den USA.

2014 wurde sie als erste Frau mit der Fields-Medaille ausgezeichnet.

 

Mkomanile

Ndana Mkomanile war eine Widerstandskämpferin im Maji-Maji-Aufstand gegen die deutsche Kolonialmacht im heutigen Tansania.

Sie wurde 1906 als einzige Frau gehenkt.

 

Manege

Die Manege ist die Jugendfreizeiteinrichtung auf dem Campus Rütli.

 

Naruto (Manga)

Naruto ist eine japanische Mangareihe, die auch als Animeserie verfilmt wurde. Hauptfigur ist der junge Ninja Naruto. Naruto ist ein Junge, der seine Eltern kurz nach seiner Geburt verlor. Ein neunschwänziger Fuchs hatte das Dorf Konohagakure, in dem Naruto mit seinen Eltern lebte, angegriffen. Narutos Vater, der ein Hokage war, besiegte den Dämon, indem er ihn im Körper seines Sohnes versiegelte und so die Zerstörung des Dorfes verhinderte.

Viele Menschen hatten aufgrund des Dämons Angst vor Naruto. Mit zwölf Jahren ist Naruto in einer Ninja-Schule und dort in ein Team (Team 7) eingeteilt mit Sakura und Sasuke. Wie sein Vater wollte er ein Hokage werden, das ist so etwas wie ein Richter.

Er wurde dann auch der siebte Hokage, heiratete und bekam zwei Kinder.

 

Zeina Nassar

Zeina Nassar (*1998) boxt seit ihrem 14. Lebensjahr. Ihre Eltern waren am Anfang nicht damit einverstanden, dass Zeina boxen möchte.

Sie ist deutsche Boxmeisterin im Federgewicht. Weshalb sie hier auf dem Campus Rütli einen Stern besitzt, liegt daran, dass sie so hartnäckig und mutig war. Denn man hatte sie erst wegen ihrem Hijab nicht angenommen. Aber sie legte ihn nicht ab und sie erreichte, dass die Regeln geändert wurden und Frauen mit einem Hijab boxen dürfen. Sie wurde auch für die Europameisterschaften nominiert. Sie hat es im Boxsport weit gebracht und sagte mal: „Boxen ist für mich das Leben.“

Heute (2024) lebt sie in Berlin, studiert in Potsdam. Sie spielt auch im Ensemble des Maxim Gorki Theaters in Berlin.

 

Franco Cosimo Panini

Das Unternehmen Panini wurde 1961 von der Familie Panini, unter anderem von den Brüdern Umberto und Franco Cosimo Panini, in Modena in Italien gegründet. Es ist bekannt für seine Sammelalben und die dazugehörigen Sammelsticker. Sehr bekannt sind die Sammelkarten im Fußball. Es gibt aber auch Sammelalben für andere Sportarten oder zum Beispiel zu Anime- und Comicfiguren.

2021 hatte das Unternehmen 1.200 Mitarbeiter und einen Umsatz von 1,3 Milliarden Euro.

 

Rosa Louise Parks

Rosa Louise Parks (geboren am 4. Februar 1913, gestorben am 24. Oktober 2005) war eine US-amerikanische Bürgerrechtlerin. Die Afroamerikanerin wurde 1955 in Montgomery im US-Bundesstaat Alabama festgenommen, weil sie sich geweigert hatte, ihren Sitzplatz im Bus für einen weißen Fahrgast zu räumen. Sie wurde kurz darauf wieder freigelassen. Ihre Verhaftung löste einen Busboykott aus. Später führte dies dazu, dass die Rassentrennung in Bussen und Zügen aufgehoben werden musste.

Rosa Louise Parks wurde so eine bekannte Akteurin der Bürgerrechtsbewegung, sie erhielt aber auch viele Drohungen.

In der Nähe des Campus Rütli gibt es eine Grundschule, die nach ihr benannt ist. Ihre Geschichte wird immer wieder erzählt. Für uns ist sie eine Heldin.

 

Die Rütli-Gruppe

Die Rütli-Gruppe war eine Widerstandsgruppe gegen die Nationalsozialisten im Zweiten Weltkrieg. Mitglieder der Gruppe waren Hanno Günther, Emmerich Schaper, Bernhard Sikorski, Wolfgang Pander und Dagmar Petersen.

Einige waren ehemalige Schüler der Rütli-Schule. Viele Mitglieder wurden im Oktober 1942 wegen Hochverrats zum Tode verurteilt und im Dezember des gleichen Jahres in Berlin-Plötzensee hingerichtet.

 

Greta Thunberg

Greta Tintin Eleonora Ernman Thunberg lautet ihr kompletter Name. Sie wurde am 3. Januar 2003 in Stockholm in Schweden geboren. Mit acht Jahren hat Greta das erste Mal vom Klimawandel gehört. Danach hat sie angefangen, mehr darüber zu lernen. In dieser Zeit entwickelte sie Depressionen und eine Essstörung. Als Greta zwölf war, wurde bei ihr Autismus diagnostiziert. Ihr anschließendes Klima-Engagement half ihr, ihre Essstörung und Depressionen zu überwinden.

Nachdem Greta Thunberg sich mehr mit dem Klimawandel auseinandergesetzt hatte, entschloss sie sich 2018, dass sie am Freitag die Schule schwänzt und streiken geht. Das hat sie so oft gemacht, dass Menschen auf der ganzen Welt aufmerksam wurden und sich ihr anschlossen. Dann wurde jeden Freitag gestreikt. Die Initiative nennt man auch „Fridays for Future“ kurz „fff“. Mittlerweile nimmt Greta Thunberg auch an vielen Klima-Konferenzen teil.

 

Malala Yousafzai

Malala Yousafzai setzt sich für Kinder- und Frauenrechte ein. Sie wurde am 12. Juli 1997 geboren und kommt aus dem Suat-Tal in Pakistan. Als junges Mädchen schrieb sie in einem Blog über ihr Leben und ihre Gefühle im Suat-Tal, in dem die pakistanischen Taliban herrschten, Gewalttaten verübten und auch den Schulbesuch für Mädchen verboten. 2012 wurde sie auf dem Schulweg von den Taliban niedergeschossen und musste notoperiert werden. 2014 bekam sie den Friedensnobelpreis verliehen.

Malala schloss 2020 ihr Studium an der University of Oxford ab und lebt jetzt mit ihrem Mann in Birmingham. Sie wird noch immer bedroht.

Dank Malala ist es für viele Frauen einfacher geworden, auch ihren Mund zu öffnen. Danke!

 

Tu Youyou

Tu Youyou wurde am 30. Dezember 1930 in Ningbo in China geboren. Tu Youyou ist Pharmakologin und forscht zur Herstellung von Arzneimitteln. Sie entdeckte einen Wirkstoff gegen Malaria. Malaria ist eine tropische Krankheit, die von einer Mücke übertragen wird.

2015 bekam sie den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin verliehen. Sie ist die erste chinesische Frau, die diesen Preis erhielt.

 

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