Im Sommer 2019 haben 15 Schüler*innen der Gemeinschaftsschule auf dem Campus Rütli an einer Projektfahrt nach Israel und in die Palästinensischen Gebiete teilgenommen.
Von der Gemeinschaftsschule auf dem Campus Rütli in Berlin-Neukölln bis zum Flughafen Ben Gurion in Tel Aviv sind es 2.858,71 Kilometer. Doch wer in Berlin lebt und nach Spuren israelischen und palästinensischen Lebens sucht, muss so weit gar nicht reisen. Die Sonnenallee ist geprägt von arabischen Geschäften, junge Israelis reisen seit Jahren gerne nach Berlin: zum Arbeiten und Feiern. Und weil der Schokopudding hier nur 19 Cent kostet. Für die Schüler*innen der Gemeinschaftsschule auf dem Campus Rütli, die sich 2019 auf die Reise in den Nahen Osten machten, war die Region ein Begriff. Das Wissen darüber, wie es dort ist, über die Geschichte und politische Lage speist sich bei ihnen, wie bei anderen Schüler*innen, aus sehr unterschiedlichen Quellen und ist häufig bruchstückhaft.
Diskussionen über die für die Gruppe wichtigsten Erinnerungen, Schauplätze und Gespräche führten schließlich zu dem Comic „Mehr als 2 Seiten“, der in Zusammenarbeit der Jugendlichen, des Lehrers Mehmet Can, der politischen Bildnerin Jamina Diel und des Grafikdesigners und Illustrators Mathis Eckelmann entstanden ist.
Der Comic begleitet die Besucher*innen aus Deutschland auf ihrer Reise. Und wer wäre besser als Reiseleitung für eine Bildgeschichte geeignet als eine Falafel? Sie verbindet Jerusalem mit Ramallah, mit Beirut und Bagdad. Sie ist überall beliebt. Die Schüler*innen treffen jüdische genauso wie arabische Israelis, sie besuchen die Gedenkstätte Yad Vashem und treffen zivilgesellschaftliche Initiativen, die sich für eine Verständigung in der Region einsetzen. Als Bildgeschichte bietet „Mehr als 2 Seiten“ einen niedrigschwelligen Zugang zu einer komplexen und oft kontrovers diskutierten Situation.
Mehr Informationen über das Projekt finden Sie unter: https://mehrals2seiten.de/ Auf der Seite steht der Comic auch zum Download bereit.